Als ein Journalist Thomas Letsch zu dem Elfmeterpfiff befragen wollte, musste der Trainer des VfL Bochum direkt schmunzeln. Seine Mannschaft profitierte davon und glich zum 1:1-Endstand gegen Eintracht Frankfurt aus. Auf die eine Szene wollte er das Spiel aber nicht reduzieren.
"Ich verstehe jeden, der sagt, das ist kein Elfmeter." Omar Marmoush hatte in der 72. Minute nach einem Eckball Ivan Ordets festgehalten, der dadurch zu Boden ging und nicht zum Kopfball kam. "Ich glaube, es war keine krasse Fehlentscheidung. Wenn nicht gepfiffen worden wäre, hätte der VAR nicht eingegriffen, so hat er auch nicht eingegriffen."
Die Diskussion lenke nach Meinung von Letsch aber viel zu sehr davon ab, wie seine Mannschaft die restliche Spielzeit agiert hatte. "Ich bin mit der Art und Weise, wie wir gespielt haben, sehr zufrieden. Ich bin aber absolut enttäuscht über das Ergebnis und ganz klar der Meinung, dass wir den Sieg hier verdient hätten."
Vor allem in Halbzeit eins habe der VfL die Frankfurter teilweise in der eigenen Hälfte eingeschnürt, konnte sich dafür aber nicht belohnen. "Es fehlt dann die zwingende Idee. Wir haben uns mal für einen Chip entschieden, wo man den Ball durchstecken kann. Das ist das, was uns noch fehlt: Die richtigen Entscheidungen zu treffen und scharf darauf zu sein, das Tor zu machen."
Letsch hatte daher eine positive und eine negative Argumentation parat. Die negative Sicht zuerst: "Wenn du drei solche Spiele hintereinander machst, musst du mindestens eines davon gewinnen. Unterm Strich sind es zwei Punkte zu wenig auf unserem Konto. Das ist, was mich ärgert."
Sowohl gegen Dortmund (1:1) als auch in Augsburg (2:2) sei mehr drin gewesen. Dagegen setzt Letsch die positive Sichtweise: "Wir sind sowohl in Augsburg als auch jetzt zurückgekommen. Ich kann mich daran erinnern, wie wir letztes Jahr mit einem Rückstand dagestanden sind und nie zurückkamen."
Daher fasste Letsch nach Gegenüberstellung von Pro und Contra zusammen: "Der Weg stimmt, aber die Punkte fehlen." Das große Ziel: sich spielerisch weiterzuentwickeln und gleichzeitig gute Ergebnisse einzufahren.
"Wir als Trainerteam haben eine Idee. Aber viel wichtiger ist, dass diese Idee die Idee der Spieler wird. Jeder steht zu hundert Prozent dahinter und es entsteht etwas. Da entsteht eine Mannschaft, die richtig Spaß macht."